Recruiting über die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit

Recruiting über die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit

Die Arbeit ist für Recruiter in den letzten Jahren stetig schwieriger geworden. Denn auch die beste HR-Software hilft nicht darüber hinweg, dass die neu in den Arbeitsmarkt eintretenden Jahrgänge von Jahr zu Jahr schrumpfen. Außerdem hat in Deutschland die Finanzkrise kaum negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gehabt. Entsprechend wird für immer mehr Arbeitgeber und Personaldienstleister, trotz ihres etwas angestaubten Images als Bundesbehörde, auch die Bundesagentur für Arbeit zu einem wichtigen Ansprechpartner – auch und gerade im Bereich des E-Recruiting.

Denn Multiposting von Stellenanzeigen bedeutet am Ende eben auch, dass tatsächlich wirklich alle Kanäle für die Beschaffung von Personal genutzt werden.

Der demographische Wandel setzt ein

Um Multiposting und die Verwendung von professioneller HR-Software werden Recruiter in den kommenden Jahren immer weniger verzichten können. Der Grund liegt dafür, dass von Jahr zu Jahr weniger frische Kräfte auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen. Da die Geburtsraten sich auch in anderen Ländern der Europäischen Union auf niedrigem Niveau bewegen, liegt die Lösung nicht im Rahmen der Freizügigkeit von Arbeitskräften innerhalb der Union. Und auch wenn mehr Flüchtlinge nach Europa kommen sollten, hat dies für die zum großen Teil mit hohen Anforderungen versehenen offenen Posten wenig Einfluss.

Die Lösung für Personaldienstleister muss daher in einer Veränderung der Strategie und in der Beschreitung neuer Wege liegen. Hier spielt das E-Recruiting sicherlich eine wichtige Rolle, aber beileibe nicht die einzige. Wichtig ist dabei vor allem, schnell zu handeln. Denn die Arbeitslosenzahlen der letzten Jahre weisen in eine eindeutige Richtung. Zwar gibt es weiterhin auch in Deutschland Regionen mit überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit. Die Bundesagentur für Arbeit verzeichnet aber im bundesweiten Schnitt nur etwa sechs Prozent Erwerbslose. Sollte diese Quote um weitere zwei Prozent sinken, dann wäre jene Schwelle von vier Prozent erreicht, bei der Experten von Vollbeschäftigung sprechen. Denn die dann übrig bleibenden Arbeitslosen sind in der Regel aus den unterschiedlichsten Gründen innerhalb des ersten Arbeitsmarktes nicht vermittelbar. Entsprechend wichtig ist es, in Sachen E-Recruiting die richtigen Hebel umzulegen und im Zweifel auch in Sachen HR Software aufzurüsten.

Wenn die eigenen Kontakte nicht genügen

In Sachen E-Recruiting und bei der technischen Weiterentwicklung von HR Software hat sich in den letzten Jahren viel getan. Vor allem die mobile Nutzung des Internets per Smartphone nimmt im Rahmen des E-Recruiting per Multiposting immer breiteren Raum ein. Entsprechend mehr muss die HR Software leisten, um Stellenanzeigen automatisch für die verschiedenen Formate und Endgeräte zu optimieren. Trotzdem spielt moderne Technik bei der Besetzung von Stellen weiterhin nicht die Hauptrolle. Denn weiterhin sind es vor allem persönliche Kontakte, die den erfolgversprechendsten Weg in eine neue Anstellung bilden. Wen man bereits kennt, den ist man im Zweifel auch eher bereit einzustellen.

Knapp ein Drittel aller offenen Stellen wird daher weiterhin auf diesem klassischen Wege jenseits von E-Recruiting und HR Software vergeben. Doch was, wenn dieser Personenkreis für die Besetzung einer bestimmten Stelle nicht mehr genügt? Dann sind Recruiter und Personaldienstleister darauf angewiesen, dass ihre anderen Wege der Anheuerung von Personal funktionieren. Und neben den Online Jobbörsen und den verschiedenen Plattformen des Web 2.0 spielt hier im Rahmen des E-Recruiting auch die Bundesagentur für Arbeit eine immer wichtigere Rolle.

Bewerber dort suchen, wo sie zu finden sind

Bei klassischen Stellenanzeigen besteht auch im Rahmen eines breit gestreuten Multiposting immer die Gefahr, dass bei dieser Form des E-Recruiting nur einen Teil der potentiellen Bewerber für eine Stelle zu erfassen. Denn nicht immer suchen mögliche Kandidaten dort im Internet, wo man es als Personaldienstleister oder Recruiter annimmt. Zwar lässt sich mit einer professionellen HR Software eine passende Auswahl von Jobbörsen für eine bestimmte Stelle treffen und die Anzeigen automatisch veröffentlichen. Je mehr aber die Weiterentwicklung des Internets voran schreitet, desto mehr unterschiedliche Angebote der Arbeitsvermittlung entstehen im Netz. Allerdings gibt es einen Ansprechpartner, bei dem alle Arbeitskräfte gemeldet sind, die intensiv auf der Suche nach einer neuen Anstellung sind: die Bundesagentur für Arbeit. Stellenangebote bei der Arbeitsagentur zu veröffentlichen kann einen entscheidenen Unterschied machen – auch wenn dieser aufgrund ihrer öffentlichen Trägerschaft durch viele wirtschaftliche Kreise mit Skepsis begegnet wird, belegen die Zahlen dennoch ihre Wichtigkeit für Personalentscheider. Die persönlichen Kontakte machen 29 Prozent der Anstellungen in neuen Stellen aus.

Den zweiten Platz teilen sich zwei klassische Institutionen. Denn sowohl die Stellenanzeigen in Printmedien wie auch die Bundesagentur für Arbeit befinden sich gemeinsam mit je 14 Prozent auf Platz zwei und damit klar vor allen herkömmlichen Formen des E-Recruiting. Entsprechend sollte die genutzte HR Software auch für diese Form der Suche nach neuem Personal kompatibel sein.

An das frühere Arbeitsamt erinnert für Arbeitgeber nur wenig

Im Zuge der Umstrukturierung der Bundesanstalt für Arbeit hin zur Bundesagentur für Arbeit wurde dem Servicegedanken mehr Raum gegeben. Dies betrifft auch die Arbeitgeberseite. Denn inzwischen können bei der Bundesagentur durch Arbeitgeber eigene Profile hinterlegt werden.

Auch die branchenspezifische Suche nach Fachkräften ist im Rahmen des Internetauftritts deutlich einfacher und schneller als die früher offline möglich war. Mit der passenden HR Software lässt sich diese spezifische Form des E-Recruiting entscheidend vereinfachen, weil die Eingaben im Rahmen des Multiposting nicht für jede Plattform einzeln erstellt werden müssen und auch die Online Formulare der Bundesagentur mit erfasst sind. Hier werden die Daten aus der Stellenanzeige direkt per XML-Schnittstelle zur Bundesagentur für Arbeit übermittelt.

Neben der Suche nach geeigneten Kandidaten und der Möglichkeit Stellenanzeigen aufzugeben bieten die Online Tools der Bundesagentur außerdem die Möglichkeit, eigene Firmen Homepages in das System einzupflegen einschließlich Verweisen auf eigene Angebote. Und sogar das Bewerbermanagement lässt sich auf Wunsch vollständig über die Plattform der Bundesagentur handhaben. Insofern gibt es für Arbeitgeber eine Reihe von Gründen, sich in Zukunft näher mit den verschiedenen Online-Angeboten der Bundesagentur zu befassen.

Bildnachweis: 40546036 © Guido Grochowski– fotolia.com